Ein Argument für den Poller ist die Verkehrssicherheit. Es ist aber widersprüchlich, auf der einen Seite eine „Vision Zero“ für null Verkehrstote zu verfolgen und auf der anderen Seite eine Behinderung von Rettungskräften in Kauf zu nehmen.
Janette Menzel, Schatzmeisterin des Vereins Verkehrsberuhigung mit Augenmaß, hat in der Neujahrsnacht am 1. Januar 2025 gegen 1:30 Uhr in der Victoriastadt beobachtet, dass ein Löschfahrzeug der Feuerwehr und drei Polizeibusse mit Blaulicht wegen dem Poller in der Stadthausstraße rückwärtsfahren mussten.
Aktuelle Klarstellung: Das Video der vom Poller behinderten Feuerwehr ist authentisch
Beim nächsten Mal irren die Rettungswagen vielleicht nicht mehr umher, aber sie müssten einen Umweg fahren und werden wieder verspätet am Einsatzort sein. Das Argument, man könne den Poller im Notfall ziehen, ist damit endgültig widerlegt. Janette Menzel kommentiert: „Es muss immer erst etwas passieren, bevor auf Warnungen gehört wird. Der Poller in der Stadthausstraße sollte jetzt sofort abgebaut werden, damit kein weiterer Noteinsatz verzögert wird.“
Bereits zuvor haben Mitglieder unseres Vereins mit Fotos dokumentiert, dass Rettungsfahrzeuge beim Poller gewendet haben. Die Abbildungen sind indes nur ein Bruchteil der tatsächlich erlebten Kehrtwenden von Einsatzfahrzeugen.
Es wurde im Jahr 2024 auch beobachtet, wie ein Rettungswagen vor dem Poller gewartet hat, bis ein zweites Fahrzeug den zum Poller passenden Schlüssel vorbeigebracht hat, um ihn ziehen zu können. Ebenfalls im Jahr 2024 hat ein Polizist zehn Minuten gebraucht, um den Poller zu ziehen und mit seinem Dienstfahrzeug den Poller zu passieren. Diese Probleme dürften der Grund dafür sein, dass Einsatzkräfte in Notfällen lieber sofort einen Umweg fahren als zu versuchen, den Poller zu ziehen.